Stark erhöhte Feinstaub-Konzentration in afrikanischen Städten.
Luftverschmutzung ist schon heute ein gravierendes Problem in afrikanischen Städten. Für den schädlichen Feinstaub in der Luft sind zum grossen Teil Fahrzeugabgase verantwortlich. Obwohl in Afrika relativ weniger Autos unterwegs sind als in Europa, ist der Schadstoffausstoss höher, weil der Treibstoff sehr viel mehr Schwefel enthält, der zu Feinstaub führt.
Verheerende Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung.
Die hohe Luftverschmutzung hat gravierende Folgen für die Gesundheit der betroffenen Menschen. Atemwegserkrankungen gehören zu den Hauptgründen, weshalb Menschen in Accra, Ghana ein Krankenhaus aufsuchen. Wird der hohe Schwefelgehalt im Treibstoff nicht gesenkt, werden im Jahr 2030 in Afrika schätzungsweise 31 000 Menschen vorzeitig daran sterben. Das sind dreimal mehr Todesfälle durch verkehrsbedingte Luftverschmutzung als in Europa, den USA und Japan zusammen. Unzählige Menschen werden deshalb an Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen leiden.
Fast 400-mal mehr Schwefel-Gehalt als bei uns erlaubt.
Treibstoffstandards sind in grossen Teilen Afrikas viel tiefer als in Europa. Public Eye hat in acht Ländern untersucht, wie viel Schwefel tatsächlich im verkauften Diesel ist. Das erschreckende Resultat: Der Schwefelgehalt war bis zu 378 Mal höher als in Europa erlaubt. Und: Wir haben weitere gesundheitsschädigende Substanzen in Mengen gefunden, die in Europa verboten sind – Benzol oder etwa polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe.
Schweizer Rohstoffhändler lenken das schmutzige Geschäft mit dem Treibstoff.
Schweizer Rohstoffhandelsfirmen – allen voran Trafigura – dominieren das schmutzige Geschäft mit dreckigen Treibstoffen in Afrika. Sie liefern ihn, verkaufen ihn vor Ort über eigene Tankstellen-Netzwerke und produzieren das giftige Gemisch auch gleich selbst. Sie haben kein Interesse daran, dass sich die Standards ändern, nutzen sie doch die schwachen afrikanischen Standards systematisch aus und optimieren mit den giftigen Treibstoffen ihre Profitmargen.
Es ist höchste Zeit, dass wir uns gemeinsam wehren.
Das Handeln der Schweizer Rohstoffhändler mag legal sein, es ist aber illegitim und verletzt die Menschenrechte. Denn der Gewinn der Unternehmen geht auf Kosten der Gesundheit von Millionen von Afrikanern und Afrikanerinnen. Diese haben aber das gleiche Recht auf Gesundheit wie wir.
Wehren Sie sich mit uns gegen dieses ungerechte Geschäftsmodell.