«Dirty Diesel» – wie Schweizer Firmen Afrika mit giftigem Treibstoff fluten

Erfolg für DirtyDiesel-Kampagne

Die Kampagne DirtyDiesel wurde im November 2016 mit der Übergabe von 19071 Unterschriften an Trafigura beendet – mit grossem Erfolg: Dank des internationalen Medienechos konnten wir ein Bewusstsein für dieses bisher kaum bekannte, illegitime Geschäftsmodell wecken. Und obwohl Trafigura und andere Schweizer Rohstoffhändler ihre Verantwortung weiterhin nicht wahrnehmen, haben die politischen Behörden verschiedener afrikanischer Länder bereits auf die Veröffentlichung des Berichts reagiert. Ghanas Regierung hat im November 2016 den nationalen Schwefelstandard nach starken Protesten und der internationalen Medienöffentlichkeit massiv verbessert. Sie hat den staatlich erlaubten Schwefelgehalt für Dieselimporte per März 2017 von 3000 ppm (parts per million = Millionstel) auf 50 ppm gesenkt. Der europäische Standard beträgt 10 ppm. Im Dezember folgten auf einer Konferenz in Abuja fünf weitere westafrikanische Staaten: Nigeria (der mit Abstand grösste Treibstoffmarkt Afrikas), Benin, die Elfenbeinküste, Ghana, und Togo senkten ihre Standards ebenfalls auf 50ppm. Es ist deshalb davon auszugehen, dass weitere westafrikanische Länder folgen werden.

Auch in der ARA-Region (Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen), wo die „African Quality“ hauptsächlich produziert wird, hat der „Dirty Diesel“-Report einen politischen Prozess in Gang gesetzt. So hat der Amsterdamer Stadtrat beschlossen, die Produktion und den Export von DirtyDiesel im Amsterdamer Hafen zu verbieten.

Engagieren Sie sich mit uns!

Gemeinsam mit seinen afrikanischen Partnern wird Public Eye weiter gegen den Import und Vertrieb toxischer Treibstoffe kämpfen. Die von den skandalösen Doppelstandards profitierenden Rohstoffunternehmen wie auch die Regierungen der produzierenden und importierenden Länder müssen umgehend handeln, damit das Recht auf Gesundheit der betroffenen Bevölkerung endlich gewährleistet wird.

Wir von Public Eye sind der Meinung, dass Schweizer Firmen auch bei ihren globalen Geschäften eine Verantwortung tragen. Sie sind mitverantwortlich dafür, dass auch ihre Tochterfirmen die Menschenrechte einhalten und die Umwelt schützen. Daher haben wir – gemeinsam mit einer Koalition von 80 Schweizer Organisationen – die Konzernverantwortungsinitiative lanciert und 2016 eingereicht. Und wir setzen uns als Organisation für jene Menschen ein, deren Rechte durch das Handeln von Schweizer Unternehmen verletzt werden – denn globale Gerechtigkeit beginnt bei uns.

Engagieren Sie sich mit uns für eine Wirtschaft, welche Menschenrechte und Umwelt schützt!

© Fotografie: Fabian Biasio, 2016
© Fotografie: Carl De Keyzer, Magnum, 2016

Schluss mit dem schmutzigen Treibstoffgeschäft.